„Die Orgel ist ein wunderbares Instrument. Es wird zwar auch keines so oft so falsch gespielt, aber dennoch ist die Orgel zu Recht die Königin der Instrumente!" So begeistert äußert sich der Musikwissenschaftler und Organist Michael G. Kaufmann in der neuesten Ausgabe des Kirchenmagazins „Alpha & Omega" mit dem Titel „Für Gott alle Register ziehen – Orgel spielen". Ein guter Freund, der Koch ist, habe ihm einmal gesagt: „Wenn du eine Orgel gut intoniert haben willst, dann muss sie so klingen, wie eine gute Soße schmeckt." Kaufmann erzählt in der Sendung, wie ihn schon als Kind im Gottesdienst immer am meisten die Orgel interessierte. Mit einer Mutter als nebenamtlicher Organistin und langjährigem Orgelunterricht ergab sich der Weg zu einem Musikstudium. Heute leitet er das Institut für Orgel und Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (Landkreis Tuttlingen) und ist Erzbischöflicher Orgelinspektor für das Erzbistum Freiburg. Die Orgel war nicht immer ein typisches Kircheninstrument, erläutert Kaufmann in der Sendung. Sie ist wahrscheinlich in Ägypten entstanden und spielte im römischen Reich auch, wenn in Rom Christen den Löwen zum Fraß vorgeworfen wurden oder bei Wagenrennen à la Ben Hur. Im heutigen Budapest sei das Grab einer ehemaligen Legionsorganistin namens Sabrina gefunden worden, so Kaufmann, die für eine römische Legion mit der Orgel Marschmusik spielte. Bei „Alpha & Omega" ist diesmal auch zu sehen, wie die Teile für eine Orgel in der Orgelbaufirma Laukhuff in Weikersheim (Main-Tauber-Kreis) entstehen. Außerdem werden so genannte Neben- oder Scherzregister im Film vorgestellt, die sich in den Orgeln in der St. Fidelis-Kirche Stuttgart, der Klosterkirche Ochsenhausen und der Basilika Weingarten finden: Darunter der Ochse an der berühmten Gabler-Orgel in Ochsenhausen, das Wappentier der Stadt, der nach vorne über die Orgelbrüstung ausfährt, wenn man das entsprechende Register zieht, und dabei „Kuckuck" schreit.